Von der schlichten Schönheit der Primeln und Veilchen entlang der Waldwege, den spontan blühenden Narzissen auf den Waldwiesen in den Tälern um Turin und Cuneo bis hin zu den üppigen Gärten der Seen, Schlösser und botanischen Oasen und den weißen und rosa gefärbten Obstbäumen: Im Frühling zeigt sich das Piemont mit einer Fülle von Farben und Düften, die zu Entdeckungstouren durch die gesamte Region einlädt.

Das Seengebiet mit dem Lago Maggiore und den Borromäischen Inseln ist ein absolutes Muss für Blumenfans und Liebhaber seltener Baumarten. Auf der Isola Madre erblühen von April bis Mai eine Vielzahl von Rhododendren, Azaleen und Magnolien sowie 18 aus Amerika, China und Japan stammende Glyzinienarten, die am See faszinierende Landschaftsbilder herzaubern. Nicht zu versäumen sind auch die traumhaften Gärten des Palazzo Borromeo auf der Isola Bella, wo die Blütenpracht zu dieser Jahreszeit am schönsten ist und sich bis in den November hinein abwechselt. Die Villa Taranto ist ebenfalls sehr berühmt und bereits im März erblühen die ersten Edgeworthia, Prunus, Magnolien, Forsythien, Narzissen und Tulpen. Etwas später in der Saison können Hunderte von Rhododendren und Azaleen bewundert werden und in den Sommermonaten die Königin der Wasserpflanzen, die Tropenseerose Victoria Cruziana sowie Dahlien und grüne Labyrinthe. Kommende Veranstaltungen sind: “Festa delle Bulbose” (Fest der Zwiebelgewächse) vom 3. bis 17. April und “Colori senza confini” (Farben ohne Grenzen) von Mitte April bis Mitte Mai. Kamelienliebhaber können in der Villa Anelli in Oggebbio den großen Garten im Stil der englischen Romantik, der ab 1872 angelegt wurde, bewundern und auch Führungen buchen. Der Garten ist einer der beiden in Italien, der von der International Camellia Society als Garden of Excellence mit seinen über 500 Pflanzen und mehr als 318 Japonica-Sorten zertifiziert wurde. In der Villa Pallavicino am Seeufer von Stresa blühen in dieser Jahreszeit Tulpen und Veilchen, Jasmin und Glyzinien in voller Pracht und ab Mai werden die Rosengärten zu Hauptdarstellern der Farbexplosionen.

Während man auf die Monate Mai und Juni wartet, um den wunderschönen Parco Burcina “Felice Piacenza” und die Conca dei Rododendri der Oasi Zegna in der Umgebung von Biella zu besichtigen, wahre Paradiese aus roten, rosa, weißen und lila Blütenblättern, kann man am “Primavera in tavola” (Frühling auf dem Tisch) teilnehmen, ein Fotowettbewerb mit Verkostung, der bis zum 30. April in 14 Restaurants der Gegend ausgetragen wird. Ab dem Wochenende vom 21. – 22. Mai 2022 und bis zum 5. Juni können Spaziergänge in der Oasi Zegna mit OverAlp-Führern gebucht werden.
In Turin bieten der Parco del Valentino mit seinem botanischen Garten und der Palazzo Madama mit seinem mittelalterlichen botanischen Garten die Möglichkeit, auch mitten in der Stadt zwischen ungewöhnlichen Pflanzen und Blumen zu flanieren, während sich in einiger Entfernung die prächtige Reggia di Venaria, ein UNESCO-Weltkulturerbe, mit einem der schönsten Parks Italiens rühmen kann, besonders zu dieser Jahreszeit, wenn die Kirsch- und Birnbäume im Potager Royal blühen. Im Canavese, im Schlosspark Masino, im Besitz des FAI, ist eine der schönsten Ecken der Giardino delle Nuvole, der dank der Unterstützung der Zegna-Stiftung angelegt und vom Architekten Paolo Pejrone entworfen wurde: 7.000 Spiraea vanhouttei-Pflanzen mit ihren außergewöhnlichen weißen Blüten. Nicht verpassen sollte man vom 2. April bis zum 1. Mai im Park des Schlosses von Pralormo (To) “Messer tulipano“, ein Event, das in die Liste der Welttulpengärten der World Tulip Society aufgenommen wurde und über 100.000 Blumen, darunter Tulpen und Narzissen, zur Schau stellt und eine Reihe von Begleit- und Bildungsinitiativen bietet. Mehr Tulpen in Pianezza (To) auf der “Tuliparty“, zum Bewundern oder zum Mitnehmen zu günstigen Preisen. Insgesamt sind es 135.000 und 135 Sorten. Im Castello di Miradolo in S.Secondo di Pinerolo sind im großen Schlosspark absolute Stars die Kamelien, mit über 160 Exemplaren der ältesten und seltensten Sorten Italiens. Das Naturschauspiel der blühenden Kirschbäume kann in Pecetto (To) bewundert werden, in der Umgebung von Saluzzo (Cn), in Borgo d’Ale (Vc) und in Volpedo (Al) färben Pfirsichbaumreihen die Landschaft mit rosa Blüten und in Novara blüht jedes Jahr die einzigartige, prächtige, schneeweiße japanische Blütenkirsche, die in den 1940er Jahren von einigen Industriellen aus dem Land der aufgehenden Sonne dem Chemiker Giacomo Fauser geschenkt wurde.